Auf EU-Ebene gibt es noch genügend Luft nach oben, bis die Transporte auf Schiene sind und ihre Stärke gegenüber ihren Mitanbietern auf der Straße ausspielen können: den dem Klimawandel zuordenbaren Ansprüchen ebenso wie der Wirtschaftlichkeit. Dem gegenüber leisten allerdings die Nationalstaaten zum Großteil Erstaunliches, dargestellt am Beispiel Polen. Der Kongress „Intermodal in Polen 2023“ widmete sich dem Thema ausführlich, mit dabei unser Kollege Arthur Kaldynski, dessen Expertise u.a. auch im Rahmen einer Podiumsdiskussion geschätzt wurde.
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Dank der Modernisierung der Infrastruktur und der Entwicklung der Ostseehäfen beginnt Polen eine wichtige Rolle auf dem Nord-Süd-Verkehrskorridor zu spielen, dessen Bedeutung insbesondere nach Ausbruch der Ukrainekrise zugenommen hat. Die Entwicklung des intermodalen Transports auf diesem Korridor wird durch den wachsenden Handelsaustausch zwischen Europa und der Türkei, dem Nahen Osten und Indien gefördert, hieß es im Rahmen der Debatte „Nord-Süd-Richtung: Neue Möglichkeiten für den intermodalen Verkehr“.
So funktioniert der Nord-Süd-Korridor anders als der Ost-West-Korridor. „Problematisch sind (noch) Rumänien und Bulgarien aufgrund der mangelhaften Eisenbahninfrastruktur und den horrenden Preisen für Energie,“ meint Kaldynski. „Dadurch verlieren wir 3-4 Tage,“ räumt allerdings ein, dass sich die Investitionen vor allem in Rumnänien und Ungarn positiv auszuwirken beginnen.
Inzwischen wird auch Litauen durch das Rail Baltica Projekt in den Nord-Süd-Korridor eingebunden und vor allem der Euroterminal Slawkow am Ende der Breitspurbahn bleibt trotz der Ukraine-Krise aufgrund des ungebrochenen Warenverkehrs schließlich das Tor zu China und über den Baltic Hub der Weg nach Italien. Denn die Häfen an der Adria, die North Adriatic Ports Association, öffnen das Tor zur Türkei bis nach Indien, den Iran und verbinden diese mit vielfältigen Destinationen im Mittelmeer. Schließlich bliebe noch Danzig als der größte Hafen Polens, der ebenfalls eine wichtige Korridorfunktion zwischen Skandinavien und etwa der Türkei bietet. Mittlerweile arbeitet man überdies am Ausbau der Infrastruktur in Richtung Konstanta.
Ganz pragmatisch gibt sich Kaldynski jedoch, wenn es darum geht, dem Lokomotivtausch an den Grenzen zu begegnen, denn „dank unserer Flotte, den Mehrsystemlokomotiven, und unserem höchst professionellen LTE-Team können wir die Transportzeit um einiges abkürzen.“
Wie gesagt: Moveo, ergo sum.
Vorschaubild: Intermodal News Portal