Andreas Piruchta und Florian Münzer managen das komplexe Regelwerk im Eisenbahnwesen für das LTE-Team, machen es für alle verständlich und nachvollziehbar und leben es gemeinsam mit ihren Kolleg:innen.
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„Das Regelwerk im Bahnwesen ist dazu da, um eingehalten zu werden,“ bringt Piruchta die nur scheinbar hahnebüchene Weisheit auf den Punkt. Denn blickt man hinter die Kulissen des nach Amtsschimmel klingenden Wieherns, erkennt man bald die Komplexität, die sich dahinter verbirgt: wohl eher Hofreitschule als Wildwestkoppel, und ohne den durch lange Jahre eisenbahn-erfahrenen Andreas Piruchta und den kundigen Juristen Florian Münzer könnte sich das Team der LTE wohl kaum vorstellen, die vielen tausend Pferdestärken sicher auf Schiene zu wissen.
Auch wenn es, um es noch einmal zu sagen, amtsdeutsch klingt, Regeln dienen nicht nur der Sicherheit, damit nichts passiert,“ erklärt Piruchta, „sondern auch unserer Sicherheit, wenn etwas passiert.“ Anlässe gibt es ja immer wieder, manchmal durchaus hausgemacht, „aber meist geht es gar nicht darum, sondern um Vorkommnisse, die von außen auf uns zukommen und wo der verursachte Schaden ganz schnell zumindest recht kostspielig werden kann, von der Gefährdung der Gesundheit der Mitarbeiter:innen ganz zu schweigen,“ bringen es die beiden auf den Punkt. Piruchta erinnert sich: „2018 war es ein Containertransport, der Feuer fing. Sobald der Schaden entdeckt wird, setzt sich eine Meldekette, die man als durchaus militärisch bezeichnen kann, in Gang, die bis zur Klärung der Ursache und schließlich der Haftung sehr lange werden kann. Die betrug in diesem Fall mehrere hunderttausend Euro. „Normalerweise kommt es allerdings zu kleineren Unregelmäßigkeiten wie z.B. einem nicht funktionierenden Signal. Oder der Wagenmeister hat die Wagons auf ihren Zustand zu überprüfen und zu markieren.“ Hier gibt es genaue Regeln. „Die Markierung Rot bedeutet etwa, dass der Wagon repariert werden muss und wie man zu verfahren hat, um einen Transport ordnungsgemäß und vor allem sicher durchzuführen."
Um up-to-date zu sein, haben die beiden in der letzten Zeit ein umfangreiches Dokumentensystem von EU-Format erstellt, und „das kann sich sehen lassen. Es war auch eine Menge Arbeit, die da drinsteckt,“ sind die beiden demnach mit ihrem Ergebnis zufrieden, denn ca. 100 Dokumente im Umfang von 5 bis 10 Seiten bis zu je 50 Seiten regeln nun das Zusammenleben auf den europaweiten Korridoren der LTE.
Eine weitere Innovation bei der LTE ist das digitale Bordbuch, das nun vorerst im Probebetrieb mit einigen TFZF getestet wird und schon bald als Standard auf allen Lokomotiven im Einsatz ist. Wem noch die oft dicken, handgeschrieben befüllten Ordner in Erinnerung sind, der wird sich freuen, nun die relevanten Informationen zum Tagesgeschehen auf der Lok über das Tablet und vernetzt eingeben und abrufen zu können.
„All das könnten wir allein nie zustande bekommen,“ sind sich Andreas und Florian einig. Daher liegt es auf der Hand, dass diese Lösungen mit dem gesamten Team erarbeitet, diskutiert und umgesetzt werden. „Abgesehen davon, dass die Ergebnisse von gelebten und vor allem weitergegebenen Erfahrungen einfach besser funktionieren, motivieren sie uns alle ungemein und stärken von allen bestätigt den Zusammenhalt im Team,“ resümieren sie daher, sicher im Namen ihrer Kolleg:innen.
Vorschaubild: shutterstock | Clare Louise Jackson